


Ein persönlicher Blick in die Werkstatt von
Schmerztherapie & Heilung.
1972 als Tochter eines siebzehnjährigen Mädchens geboren zu werden, brachte seine eigenen Herausforderungen. Dazu kam eine Hüfte, die genetisch unvollständig ausgebildet war. Das einzige Foto aus meiner Babyzeit zeigt, wie wir einander ansehen, mit einem Blick, der fragt: was machen wir jetzt mit dieser Situation.
Meiner Mutter wurde das Sorgerecht schnell entzogen. Mein Vater war zu meiner Geburt bereits achtzehn und wurde wegen Missbrauchs einer Minderjährigen angeklagt. Die Zukunft dieser Beziehung lag in den Händen der Behörden, Liebe spielte darin kaum eine Rolle.
So wuchs ich bei einer Schwester meiner Großmutter auf, auf einem Bauernhof, zwischen langen Liegephasen in gespreizten Gipsschienen und einer Reihe von Operationen. Heilungsphasen, die buchstäblich nachgeholt werden mussten.
Zwei Mütter im ständigen Streit. Ablehnung und psychische Übergriffe prägten den Alltag. Strafen wechselten sich ab mit Spielzeiten im abgeschlossenen Vorratskeller. Körperliche Gewalt gehörte ebenso dazu. Situationen, die für mich als Kind zur Gewohnheit wurden.
In der Nachbarschaft erlebten Kinder Ähnliches. Ein Klima aus Härte und Schweigen. Was heute als traumatische Erfahrung beschrieben würde, galt damals als gewöhnlicher Alltag.
Schmerz, den ich spürte, galt als bedeutungslos. Kinder hätten keinen Schmerz, hieß es. Jede Äußerung führte zu zusätzlicher Arbeit, zu Antreib. Mit fünf wusste ich bereits: Mühe brachte selten Anerkennung.
In der Schule erhielt ich Höchstnoten für Aufsätze, während die Rechtschreibung zum Stolperstein wurde. Lehrer schrieben Texte neu, die Endnote blieb genügend. Zuhause warteten Tiere, Küche, Werkbank, Felder – Aufgaben, die unmittelbare Wirkung hatten.
Ich verbrachte fast das ganze erste Schuljahr im Gipsbett. Freitags brachte die Lehrerin Aufgaben, die ich bereits konnte. „Träume“, in denen ich morgens mit den Kindern zur Schule ging, trugen mich ins Klassenzimmer, ließen mich sehen und hören, was dort geschah. Erst viele Jahre später verstand ich, dass es sich um Astralreisen gehandelt hatte.
An einem Tag besonders großer Schmerzen öffnete sich goldenes Licht. Ein Wesen in einem goldenen Umhang, das Gesicht unter einer Kapuze verborgen, legte den Stoff um mich. Schmerz wich aus meinem Körper. Vor mir ein Vorhang. Eine Stimme sprach: Gehst du weiter, bleibt der Rückweg verschlossen.
Meine Antwort kam aus tiefer Erschöpfung: Hier endete das Wehtun, hier trug Liebe, welchen Auftrag hätte ich dort unten. In diesem Moment rief mich meine Pflegemutter beim Namen. Erwachen.
Auf ihre Erklärung zum Verlassen des Körpers folgte ein einziges Wort: Tod. In mir aber formte sich Gewissheit. Wahrheit fühlte sich anders an. Beweglichkeit fand ich im Geist. Erwachsene nannten es kindliche Phantasie. Für mich blieb es ein stilles Wissen, jahrelang gut verwahrt.
Daneben der Hof. Aufgaben, die einfach getan werden mussten, auch wenn niemand sie mir beigebracht hatte. Nähen, Kochen, Backen, Garten, Tiere, selbst Mechanik und Motoren. Ich tat es, probierte aus, lernte im Tun. So entstand eine Grundlage, die mich bis heute trägt.
Das spirituelle und energetische Leben hat sich auf die zweidimensionale Vorstellung beschränkt, die das Leben als direkter Nachbar der Kirche geboten hat. Die Tränen, die ich da vergossen habe, standen im Außen in der Anerkennung der vermeintlich eigenen Schuld und Unzulänglichkeiten. Doch tief in mir war immer die Frage, warum gehen die Menschen da hin, wenn sie danach mit noch mehr Last rauskommen, als sie reingegangen sind. Die Gebete von ‘erlöse uns von dem Bösen’ haben mehr Fragen als Verständnis aufgeworfen.
Die meiste Zeit lebte ich als Tagesmutter. Krankenschwester konnte ich nicht werden, also wollte ich wenigstens dafür sorgen, dass Kinder keine Kindheit voller Neid und Missgunst gegenüber den Eltern erleben mussten, wie ich sie selbst erfahren hatte.
Mit den Kindern kam auch die Überforderung. Jahre voller Einsatz, bis mein Körper nicht mehr tragen konnte, was ich von ihm verlangte. 2017 blieb mir nur der Teppich, auf dem ich lag, mit dem Weg zum Badezimmer als größter Anstrengung. Ratlosigkeit füllte die Tage, medizinisches Wissen brachte keine Antwort.
In dieser Dunkelheit stellte ich die Frage in den Himmel: was soll ich mit der zweiten Hälfte meines Lebens anfangen. Da entfaltete sich ein Bild. Zwei große weiße Flügel, körperlos, und eine Stimme, die sprach: du bist hier, um viele Menschen unter deine Flügel zu nehmen.
Ich lachte, erschöpft, und fragte zurück: wie soll das gehen. Ich liege hier, unfähig zu gehen, und soll viele Menschen unter meine Flügel nehmen. Kurz darauf begegnete mir ein Vortrag über wiederkehrende Gedankenspiralen und darüber, wie wir unsere Tragödien immer wieder neu befeuern. Worte, die eine neue Tür öffneten.
Von dort führte mein Weg durch Ausbildungen, durch Hypnose, EMDR, Energiearbeit, Channeling, Frequenzheilung. Werkzeuge, die mein eigenes Leiden in Erkenntnisse verwandelten. Werkzeuge, die mich lehrten, klar zu analysieren und gleichzeitig dem Intuitiven zu vertrauen.
So wuchs aus den Schmerzen, den Fragen und den vielen Wegen, die ich gegangen bin, meine Heilerwerkstatt. Ein Fluss des Herzens im Flug.
Wegbegleiter & Mentoren
Ein Weg entsteht nicht allein. Immer wieder haben Menschen, Lehrer und Gemeinschaften meine Schritte begleitet und geprägt. Sie sind Teil meines eigenen Lernens – und auch Teil dessen, was ich heute weitergebe.
Seit vielen Jahren ist Chad Allen, Begründer der Chad Allen Methode, mein Trainer und Coach. Durch ihn habe ich gelernt, meinen Körper in Bewegung und mein Inneres in Klarheit zu bringen. Diese kontinuierliche Begleitung ist mir wichtig – weil es zeigt, dass Entwicklung nie aufhört und dass auch ich geführt und gespiegelt werde.
Wichtige Impulse kamen außerdem von Gabriel Palacios, bei dem ich zentrale Teile meiner Ausbildung erfahren durfte, sowie von Eric Pearl und Jillian Fleer, die mit der Reconnection-Community wöchentlich neue Räume für Heilung eröffnen.
Auch Stimmen wie Anke Evertz, Sarah Landon, Lee Harris, Jeffrey Allen, Bruce Lipton und Joe Dispenza sind für mich Begleiter, deren Worte und Perspektiven Spuren hinterlassen haben. Und es ist die Musik – von Julilea, Chris Collins und Barry Goldstein –, die oft im Hintergrund meiner Arbeit klingt und Heilungsräume trägt.
Ein weiterer Teil meines Weges ist die Plattform Younity, deren Workshops ich über viele Jahre auch als Volunteer mitgestalten durfte. Dort sind viele Begegnungen entstanden, die meinen Horizont geweitet haben.
Diese Menschen und Gemeinschaften sind nicht nur Namen – sie sind Resonanzen, die mein Potenzial genährt haben. Und sie sind mit mir verbunden in dem, was ich heute weitergeben darf.
